#4: Regionalität bildet 2040 das Rückgrat der bayerischen Landwirtschaft.

Tradition und Innovation statt Importe

 

Bayern hat wegen seiner Böden und seines Klimas einen natürlichen Standortvorteil. Die landwirtschaftliche Erzeugung von Lebensmitteln sowie die bäuerliche Tierhaltung haben daher Tradition seit vielen Jahrhunderten. Das hat sich auch 2040 nicht geändert. Durch Klimaveränderungen können Landwirt*innen nun allerdings auch Produkte, die bisher überwiegend im Ausland erzeugt worden sind – etwa Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst – vor Ort anbauen. Diese ersetzen importierte Waren mit hohem Wasserbedarf aus Trockengebieten, beispielsweise in Südeuropa oder in anderen Teilen der Erde. Die Umwelt und das Klima profitieren von kürzeren Transportwegen und weniger CO2-Emissionen.

 

 

Regionale Wertschöpfungsketten sichern Jobs

 

Regionale Lebensmittel sind 2040 in Bayern nicht Wunsch, sondern gelebte Realität. Dies gilt sowohl für den Lebensmitteleinzelhandel als auch für Restaurants und Kantinen. Regionale Wertschöpfungsketten – neben der Landwirtschaft auch in der Lebensmittelverarbeitung – haben große Bedeutung und sichern Arbeitsplätze vor Ort.

 

 

Vermarktung und Vereinfachungen durch Digitalisierung

 

Die Digitalisierung ermöglicht innovative Verkaufsmodelle für regionale Produkte. Mehr als ein Drittel der Landwirt*innen vermarktet vielfältige selbst erzeugte und verarbeitete Produkte direkt. Die Regelungen und Vorgaben für die Direktvermarktung sind unbürokratisch geworden und für unterschiedlichste Strukturen angepasst. Der Staat hat den Landwirt*innen unternehmerische Freiheit zurückgegeben.

 

 

Rücksichtsvoller Handel mit bayerischen Produkten

 

Darüber hinaus sind bayerische Produkte auch außerhalb der Landesgrenzen gefragt. Der Handel spielt sich allerdings überwiegend innerhalb der EU ab. Drittländer werden mit bayerischen Produkten aus landwirtschaftlicher Produktion nur beliefert, wenn die dortigen lokalen Märkte und Landwirt*innen davon nicht beeinträchtigt werden.

 

 

Faire und umweltfreundliche Handelspolitik

 

Wo es sinnvoll ist, sind internationale Warenströme Teil der Wertschöpfungsketten. Denn Handel verbindet Länder und Menschen und wirkt einer Renationalisierung entgegen. Die europäische Handelspolitik berücksichtigt dabei allerdings Fairness, Umwelt-, Tierschutz- und Klimastandards und stellt sicher, dass bayerische Standards nicht durch Billig-Importe und Standard-Dumping unterlaufen werden.


Dafür brauchen wir:

  • Eine Schärfung des Bewusstseins bei Privat- und Großverbraucher*innen für die Verantwortung beim Kauf von landwirtschaftlichen Produkten.
  • „Fair-Pay-System“ über alle Stufen von den Landwirt*innen bis zu den Verbraucher*innen, das vom Lebensmitteleinzelhandel getragen und umgesetzt wird
  • Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum für bäuerliche Landwirtschaftsbetriebe.
  • Faire Handelsabkommen, die weltweit vergleichbare Sozial-, Umwelt-, Tierschutz- und Klimastandards garantieren.



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Kommentare: 2
  • #2

    Martin Höher (Dienstag, 25 Mai 2021 22:06)

    Dafür brauchen wir: Ein Selbstverständnis eines jeden einzelnen Landwirtes auch Verantwortung für die Werbung der landwirtschaftlichen Produkte zu haben und diese auch mit zu finanzieren. Ebenfalls ein Selbstverständnis des vor- und nachgelagerten Bereiches dazu als Einheit aufzutreten.

  • #1

    Martin Höher (Dienstag, 25 Mai 2021 22:00)

    Dafür brauchen wir: Die Bürokratie, die sich nicht abschaffen lässt muss effizienter gestaltet werden. Mehr Digitalisierung und Automatismen und sehr einfache Eingabemasken. Momentan verbringt man fast die selbe Zeit damit zu Planen und zu dokumentieren als mit der eigentlichen Arbeit.